Marquesas-Insel, Der wiedergeborene Archipel
Mehr als 1300 km nördlich von Tahiti gelegen, gehören die Marquesas-Inseln zu den abgelegensten und isoliertesten Gebieten der Welt. Zwei Kreise gruppieren die Inseln im Norden um Nuku Hiva und die Inseln im Süden um Hiva Oa. Nur die Hälfte der zwölf Inseln ist bewohnt. Ihre geringe Bevölkerungszahl führt dazu, dass zahlreiche unberührte Gebiete, die den menschlichen Aktivitäten vorbehalten sind, bewohnt werden. Von der einheimischen, noch sehr ursprünglichen Zivilisation sind archäologische Überreste von unschätzbarem Wert erhalten geblieben. Diese kulturelle Einzigartigkeit, gepaart mit einer außergewöhnlichen Geologie und Biodiversität, hat dazu geführt, dass die Marquesas-Inseln im Sommer 2024 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen werden.
Über die Marquesas-Inseln
Warum die Marquesas-Inseln besuchen
Das Land der Marquesas schwankt zwischen Trostlosigkeit und Überfluss. Karge und schreckliche Landschaften werden von üppigen Wäldern und farbenprächtigen Buchten abgelöst. Die Marquesas-Inseln sind vulkanische Inseln, die keine Lagune haben und von mächtigen Klippen flankiert werden. Ihr Relief spiegelt die riesigen Bergmassive wider, die von beeindruckenden Pitons überragt werden. Ihre schwarzen Sandstrände vervollständigen ein Bild, das weit entfernt von den Klischees über Französisch-Polynesien und dem Massentourismus ist.
Diese fantastischen Inseln haben den Völkern der Marquesas als Erben der Tiki-Zivilisation, in der die Erinnerung in Stein, Holz und auf der Haut verankert ist, ihren Stempel aufgedrückt. Die Begegnung mit der westlichen Welt im 18. Jahrhundert führte dazu, dass diese Kultur und ihre Bevölkerung fast ausgelöscht wurden. In den 1980er Jahren kündigte eine neue Generation das Wiedererwachen der Identität an, indem sie die Sitten und Gebräuche wiederbelebte, die von den Besatzern lange Zeit verboten oder verheimlicht worden waren. Die Marquesas-Inseln erinnern sich an ihren ursprünglichen Namen: Te Hunua Enana, d.h. das Land der Menschen. Eine Initiationsreise zur Begegnung mit einem Volk, das sein Erbe hoch hält und in Harmonie mit einer grandiosen und stürmischen Natur lebt.
Sehenswürdigkeiten in den Marquesas-Inseln
1. Kultur der Marquesas
Aufgrund der geographischen Isolation hat sich die Kultur der Marquesas nach einem originellen Modell entwickelt, das trotz aller Verbote seine Kraft und seine Besonderheiten bewahrt hat. Die Inseln sind das homogenste kulturelle Epizentrum von Französisch-Polynesien. Die polynesischen Künste sind so sublimiert, dass tätowierte Körper, Maohies-Tänze und kunstvoll geschnitzte Stücke glänzen. Alle zwei Jahre treffen sich die Künstler beim Festival der Marquesas-Inseln zu einem neuen Thema. Das Event 2023 findet im Dezember auf Nuku Hiva statt.
Die Kultur der Inseln stützt sich auf ein außergewöhnliches archäologisches Erbe. Die Zwangsevangelisierung im 19. Jahrhundert ging nicht mit einer systematischen Zerstörung der alten religiösen und gemeinschaftlichen Räume einher, da sie größtenteils in Vergessenheit geraten waren. Heute gibt es auf den Marquesas-Inseln mehr als 1.000 und die Bewohner entdecken immer wieder neue. Diese Stätten werden nun gepflegt und sind ein wichtiger Teil der heutigen marquesianischen Kultur.
2. Erstaunliche Natur
Die Marquesas-Inseln haben eine außergewöhnliche Geologie, die raue und fantastische Landschaften geschaffen hat. So zum Beispiel Nuku Hiva mit seinem großen, trockenen Canyon oder Ua Pou mit seinen monumentalen, nadelförmigen Basaltspitzen. Die Natur hat die Inseln mit wunderschönen Buchten ausgestattet. Die Jungfrauenbucht auf Fatu Hiva gilt als eine der schönsten Buchten der Welt. Oftmals verbergen sich hinter diesen ruhigen Inseln wunderschöne Strände.
Der Archipel ist von der Umweltverschmutzung verschont geblieben und präsentiert sich wie ein Naturlabor. In den Regenwäldern und an den Berghängen sind viele Pflanzenarten endemisch. Einige unbewohnte Inseln wurden sogar in Reservate umgewandelt, um die Biodiversität und den Fortbestand der Tierarten zu sichern. Auch der Meeresboden ist reich an einer großen und vielfältigen Tierwelt.
3. Verantwortlicher Tourismus
Die Marquesas-Inseln sind ein wahres Heiligtum inmitten des Pazifischen Ozeans. Obwohl die geographische Isolation ein Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung darstellt, möchte die Bevölkerung ihren harmonischen Lebensstil nicht aufgeben und lehnt z.B. den Bau von Hotelanlagen oder die industrielle Fischerei ab. Ihr Motto: Respekt für die natürlichen Ressourcen.
Ein Besuch in den Marquesas bedeutet, dass Sie sich für einen nachhaltigen Tourismus entscheiden, der die biologische Vielfalt und die lokalen Kulturen berücksichtigt. Es ist gut, bei Einheimischen zu wohnen, ihren Alltag zu teilen und ihre aktuellen oder althergebrachten Bräuche zu schätzen. Die Wanderungen zu Fuß oder zu Pferd sind ganztägige Ausflüge, bei denen Sie oft unberührte und menschenleere Gebiete entdecken. Dieser „langsame Tourismus“ ermöglicht es, das Mana der Inseln zu spüren.
Die Marquesas-Inseln in Kürze
Die Marquesas-Inseln bieten ein vollständiges Eintauchen. Sie sind von einer starken kulturellen Identität geprägt und liegen entschieden am Rande der üblichen Touristenrouten. Angesichts der Kraft der rauen und bezaubernden Landschaften sind Einsamkeit und Introspektion auf den Marquesas an der Tagesordnung. Es geht weniger darum, Polynesien anders zu entdecken, als vielmehr ein anderes Polynesien kennen zu lernen.
Für einen Aufenthalt, der alle bewohnten Inseln einschließt, sollten Sie mindestens zwei bis drei Wochen einplanen. Ein Besuch erfordert Zeit und Organisation und eine gute körperliche Verfassung, um an den Wanderaktivitäten teilzunehmen. Eine Alternative zu einer Reise auf eigene Faust ist eine Kreuzfahrt mit dem Frachtschiff Aranui, das die Inseln des Archipels über den Seeweg versorgt. Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen.
Gut zu wissen
Die Marquesas-Inseln erkunden
Entdecken Sie unsere praktischen Tipps, Empfehlungen und Ideen für Ihren Aufenthalt!